FDP Geldern bringt Antrag für stillfreundliche Kommune auf den Weg

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Geldern setzt sich mit einem neuen Antrag für die Verbesserung der Rahmenbedingungen junger Familien ein. Ziel der Liberalen ist es, Geldern zur ersten stillfreundlichen Stadt im Kreis Kleve weiterzuentwickeln. Konkrete Maßnahmen sollen dazu beitragen, Müttern mit Säuglingen mehr Komfort, Privatsphäre und gesellschaftliche Akzeptanz im öffentlichen Raum zu ermöglichen.
„Wir möchten, dass sich alle Familien in Geldern willkommen fühlen, gerade auch in der sensiblen Phase nach der Geburt“, erklärt Steffen Feltens, Orts- und Fraktionsvorsitzender der FDP Geldern. „Stillen ist etwas völlig Natürliches. Dass dies im öffentlichen Raum noch nicht immer selbstverständlich möglich ist, zeigt deutlich, wie wichtig gezielte Impulse von Seiten der Politik und der Stadt sind.“
Die Freien Demokraten beantragen deshalb, dass die Stadtverwaltung prüft, in welchen öffentlichen Gebäuden, etwa dem Rathaus, der Stadtbibliothek oder Freizeiteinrichtungen, geeignete Still- und Wickelmöglichkeiten eingerichtet werden können. Dabei soll es zunächst um eine realistische Evaluierung von Bedarf, Machbarkeit und vorhandenen Räumen gehen. „Es geht nicht um pauschale Umbauten oder verpflichtende Vorgaben, sondern um eine pragmatische, familienfreundliche Weiterentwicklung bestehender Strukturen“, so Feltens weiter.
Ein weiterer Bestandteil des Antrags ist eine Sensibilisierungsoffensive für Gastronomiebetriebe, Geschäfte und andere öffentliche Einrichtungen. Diese sollen ermutigt werden, eigene Angebote für stillende Mütter zu schaffen – auch durch Ruhezonen oder diskrete Rückzugsräume, wenn Mütter diese nutzen möchten. Die Verwaltung soll dazu auf die Akteurinnen und Akteure vor Ort zugehen, Informationen bereitzustellen und zu einem ersten Austausch zu dem Thema einladen.
„Viele Mütter meiden längere oder sogar generell Aufenthalte in der Stadt, weil es schlicht keine geeigneten Rückzugsorte gibt. Durch das Stillen wird die Mutter-Kind Bindung auf natürliche Weise gefördert, dazu braucht es aber auch eine ruhige und wohlfühlende Umgebung“, ergänzt Dennis Kewitz, stellvertretender Ortsvorsitzender der FDP Geldern und sachkundiger Bürger im Jugendhilfeausschuss. „Mit unserem Antrag wollen wir zusätzliche Möglichkeiten für Mütter und Kinder schaffen, den sehr wichtigen und intimen Prozess des Stillens zu fördern und komfortable Orte zu schaffen. Des Weiteren machen wir uns für die gesellschaftliche Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit stark. Frauen werden immer noch viel zu häufig mit Ablehnung und Unverständnis in Hinblick auf das Stillen im öffentlichen Raum konfrontiert. Hier stehen wir alle in der Verantwortung, keine Frau soll sich für das Stillen ihres Kindes in der Öffentlichkeit unwohl fühlen. Deshalb ist es uns wichtig, auch zusätzliche Angebote zu schaffen, um Frauen mehr Flexibilität bieten zu können und die für die Versorgung ihres Kindes einen alternativen Rückzugsort suchen. Eine stillfreundliche Stadt ist nicht nur familienfreundlich, sondern steht auch für Offenheit, Respekt und ein modernes Miteinander”, stellt Kewitz klar.
Um solche Angebote sichtbar zu machen, fordert die FDP zudem eine Öffentlichkeitskampagne, die besonders stillfreundliche Orte in Geldern auszeichnet und über städtische Kanäle kommuniziert. Dies soll es Eltern erleichtern, sich im Alltag zu orientieren, und gleichzeitig das Thema Stillfreundlichkeit enttabuisieren.
“Als FDP Geldern verfolgen wir seit Jahren das Ziel, Geldern zur familienfreundlichsten Stadt am Niederrhein zu machen, etwa durch die Abschaffung der Elternbeiträge, der Priorisierung für familienfreundliche Freizeitgestaltung und die gezielte Unterstützung ehrenamtlicher Angebote für Kinder und Jugendliche. Mit unserem Antrag wollen wir einen weiteren Schritt gehen und für ein Geldern eintreten, in dem sich Eltern mit ihren Kindern rundum gut aufgehoben fühlen”, schließt Feltens.